Bettina van Haaren – Partikel und Membranen

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Bettina van Haaren – Partikel und Membranen 

Malerei und Zeichnung

Meine Arbeiten sind Selbstbilder, weil ich über mich und meine Körpererfahrungen am meisten sagen kann. Ich versuche, mich mit unterschiedlichen formalen Ansätzen unbekleidet wahrzunehmen, Teilaspekte schonungslos offen zu erkunden, mich zu bestimmen, zu befragen und ein Verhältnis zum Körper herzustellen. Es ist ein Überprüfungsgeschehen von Erfahren, Erinnern und ein Neu-Erfinden von mir. Ich vollziehe mit mir unmögliche Arten von Performance. Viel speichere ich  körperlich und reagiere auf das Leben fast tagebuchartig.  Es ist eine Arbeit gegen das Sich-Verlieren, an der Fremdheit und Unsicherheit meines Da-Seins, ein ständiger Such- und Erkenntnisprozess meines momentanen Bewusstseins.

Ein Wechselspiel von Dingen, aus denen sich der Körper zusammensetzt und wahrgenommenen Gegenständen bestimmt meine Bilder. Die Dinge sind Teil der Figur, bieten Widerstand und reagieren aufeinander. Vereinzelt, pointiert und simultan wirkend fordern sie bewegte Aufmerksamkeit und das Vermögen der Zusammenschau. In meinen Bildern sehe ich meinen Körper und mache ihn damit dinghaft, zeige ihn in Wahrnehmungs- und Beobachtungsvorgängen und bin gleichzeitig die Figur, die fühlt und sieht. Die Erkundung der Welt hat viel mit sensorischen Reaktionen zu tun und daneben immer wieder mit einer reflexiven Distanz durch die Form und auch bildnerischen Witz.

Meine Bildräume bestehen nicht unabhängig von mir, bilden sich erst um die Figur herum und ergeben sich aus den Ausdehnungen, Haltungen und Achsen des Körpers. Konstituiert aus Dingen, sind sie von dem Subjekt abhängig. Die Figur erschafft sich Raum durch vergangene und in der Zukunft mögliche Handlungen. Ich wünsche mir in einer bewegten Wahrnehmung meiner Bilder diesen Nachvollzug oder das Neudenken von Prozessen und Bezügen – gerade auch, wenn alle Bildgegenstände wie im Stillleben eingefroren sind.





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