Manuela Tirler – Root System

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Wurzelwerk aus Stahl 

„Im Unterschied zu den Bäumen und ihren Wurzeln verbindet das Rhizom einen beliebigen Punkt mit einem anderen; jede seiner Linien verweist nicht zwangsläufig auf gleichartige Linien, sondern bringt sehr verschiedene Zeichensysteme ins Spiel … Das Rhizom lässt sich weder auf das Eine noch auf das Viele zurückführen … 

Es besteht nicht aus Einheiten, sondern aus Dimensionen …; das Rhizom … besteht nur aus Linien: den Dimensionen der Segmentierungs- und Schichtungslinien … Das Rhizom geht durch Wandlung, Ausdehnung, Eroberung, Fang und Stich vor.“ Letztlich organisiert sich auch ein ideales demokratisches Gesellschaftssystem wie ein Rhizom, so die Autoren: „In zentrierten … Systemen herrschen hierarchische Kommunikation und von vornherein festgelegte Verbindungen; dagegen ist das Rhizom ein nicht zentriertes, nicht hierarchisches und nicht signifikantes System ohne General, organisierendes Gedächtnis und Zentralautomat; es ist einzig und allein durch die Zirkulation der Zustände definiert. Im Rhizom geht es … um ,Werden‘ aller Art.“

Gilles Deleuze / Félix Guattari, Rhizom, Berlin 1977, S. 10. Ebd., S. 34 f.

 

Dr. Günter Baumann über Manuela Tirlers Arbeit, 2015

 

Eröffnung: Freitag, 15.04., 20 Uhr





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