4. Eislinger Mühlberger-Tage

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27.4.    
Stadtbücherei im Schloss, Schlossplatz 1
Vortrag:
Prof. Hans Dieter Zimmermann (Berlin):
„Die Fülle Böhmens. Zur Rezeption der tschechischen Literatur in Deutschland“

 

2.5.
Stadtbücherei im Schloss, Schlossplatz 1
Autorenlesung:
Josef Hrubý (Plzeń/Pilsen) / Radek Fridrich (Děčín/Tetschen)

 

4.5.
Stadtbücherei im Schloss, Schlossplatz 1
Autoren und Übersetzer im Gespräch:
Josef Hrubý, Radek Fridrich, Franz Peter Künzel (München), Christa Rothmeier (Klosterneuburg)

 

6.5.  
Erich-Kästner-Gymnasium, Talstraße 50
Verleihung des Josef-Mühlberger-Preises 2001
Mit einer Uraufführung von Liedern von Alfred Richter
Klavier: Maria Grossmann (Marbach)
Sopran: Konstanze Fladt (Ludwigsburg)

 

Das Wort als Wegbereiter
Begegnung mit der tschechischen Dichtung
„Josef Mühlberger war einer, der das Miteinander noch und wieder suchte, als die Völkerschaften längst auseinandergegangen waren, und er hat einen besonderen, melancholischen Ort in dem Wechselgefälle der deutsch-tschechischen Vermittlungsgeschichte."
Peter Demetz

Die 4. Mühlberger-Tage – dieses Jahr in Zusammenarbeit mit der Künstlergilde Esslingen, in der Josef Mühlberger jahrzehntelang gewirkt hat – haben sich die deutsch-tschechischen Beziehungen in der Literatur zum Thema gemacht. Sie setzen sich damit wieder mit einem Arbeitsschwerpunkt von Josef Mühlberger (1903-1985) auseinander. Als Übersetzer schätzen Josef Mühlberger Slawisten und Kenner der tschechischen Literatur. Unvergessen ist die von ihm herausgebrachte Anthologie „Linde und Mohn“ von 1964. Mühlberger besorgte damals die Textauswahl, übersetzte und versah den Band mit Erläuterungen.
In einer Zeit weltweiten Zusammenrückens werden Beiträge zum Verständnis anderer Kulturen immer wichtiger. Die ,Fährmänner’, die ,Über-Setzer’ von Literatur erfüllen eine bedeutsame Aufgabe. Und nicht immer haben sie es leicht – Josef Mühlbergers Beharren auf einem friedlichen Miteinander der Völker hat ihm zu Lebzeiten – zumal in der NS-Zeit und in der Zeit des Kalten Krieges – nicht nur Freunde eingebracht. Der Kunstverein lädt als Auftakt der 4. Mühlberger-Tage zu einem Vortrag von Prof. Dr. Zimmermann ein, Mitherausgeber der Tschechischen Bibliothek in der Deutschen Verlagsanstalt. Danach stellen sich zwei Autoren aus der Tschechischen Republik vor – der ältere ist Josef Hrubý aus Pilsen, der jüngere Radek Fridrich aus Tetschen; Fridrich schreibt sowohl tschechisch als auch deutsch. Die Lyriker werden dann mit Übersetzern ein Gespräch über das Über-Setzen führen; dazu konnten wir zwei herausragende Übersetzer gewinnen, Franz Peter Künzel und Christa Rothmeier. Schlußpunkt ist als gemeinsame Veranstaltung mit der Stadt Eislingen die Verleihung des Josef-Mühlberger-Preises 2001, den der Verein der Freunde Josef Mühlbergers (Lautern) vergibt. Alle Freunde der Literatur sind wieder herzlich eingeladen!

 

Josef Mühlberger
3.4.1903 in Trautenau/Böhmen geboren
1922-28 Studium der Germanistik und Slawistik in Prag und Uppsala
1926 Dr. phil.
1928-31 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Witiko“
1940-45 keine Veröffentlichungen
1946 als Folge der tschechischen Ausweisungen Neuanfang im Filstal
1946-55 wohnhaft in Holzheim
1955-85 wohnhaft in Eislingen
bis 1968 Tätigkeit als Kritiker (Feuilleton der Eßlinger Zeitung, dann der NWZ Göppingen)
2.7.1985 in Eislingen verstorben

Preise (u.a.):
1938 Herder-Preis
1951 Adalbert-Stifter-Preis
1965 Andreas-Gryphius-Preis
1973 Eichendorff-Preis
1982 Schickhardt-Preis
1983 Ehrentitel Professor durch das Land Baden-Württemberg

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